Jonas Kron / VDE
24.11.2024 TOP

Schulterschluss schaffen, Technik umsetzen: VDE Bayern Abend geht erfolgreich in die fünfte Runde

Menschen vernetzen, Innovation sichtbar machen: Der VDE Bayern Abend hat sich in den letzten Jahren als Format bewährt und fand 2024 zum fünften Mal statt. Die Podiumsdiskussion war mit Landtagspräsidentin Ilse Aigner MdL, dem Vorsitzenden des Landungsinnungsverbandes für das Bayerische Elektrohandwerk (LIV) Hans Auracher und dem Präsidenten der Universität Bayreuth Prof. Dr. Stefan Leible hochkarätig besetzt. Im Fokus stand die Frage, wie Wissenschaft und Handwerk Energiewende, Digitalisierung & Co. gemeinsam stemmen können. Im Lauf des Abends wurden die VDE Bayern Awards verliehen.

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Aktuell stehen Wissenschaft, Wirtschaft, Politik, Medien und die Gesellschaft als Ganzes vor großen Herausforderungen, die nur durch enge Zusammenarbeit zu meistern sind. Umso wichtiger sind Veranstaltungen wie der VDE Bayern Abend, zu dem dieses Jahr mehr als 180 Gäste in den Bayerischen Hof nach München kamen. Der VDE Bayern Award, der herausragende Arbeiten in den Kategorien Wissenschaft und Wirtschaft sowie Schulen mit besonders erfolgreicher MINT-Förderung prämiert, wurde bereits zum 16. Mal vergeben. 
Dipl.-Ing. Klaus Bayer, Vorsitzender VDE Bayern e. V., stellt fest: „Die kreativen Lösungen zeigen, welches Potential in den jungen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern steckt. Die Basis dafür legen viele Lehrkräfte und Schulleitungen durch engagierte MINT-Förderung, die wir – genauso wie ein besonders überzeugendes Startup-Konzept – ebenfalls ausgezeichnet haben.“ Darüber hinaus wurde in München dieses Jahr der Dr. Wilhelmy VDE Preis an zwei junge Wissenschaftlerinnen überreicht, die die Jury mit ihren Dissertationen überzeugen konnten.

Podiumsdiskussion: Enge Verzahnung, mehr Schlagkraft

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Jonas Kron / VDE

Dass eine enge Verzahnung zwischen Handwerk und Wissenschaft in Elektronik, Elektrotechnik und Informationstechnik zentral ist, um Innovationen von der For-schung in die Praxis zu bringen, wurde auf der Podiumsdiskussion intensiv diskutiert. Unter dem Titel „Handwerk und Wissenschaft – Innovationen für eine nachhaltige Zukunft“ tauschten sich Ilse Aigner MdL, Hans Auracher und Prof. Dr. Stefan Leible dazu aus, wie sich die Zusammenarbeit weiter verbessern lässt und was notwendig ist, um akuten Herausforderungen wie dem Fachkräftemangel zu begegnen. 
Dabei wurden erfolgreiche Modelle diskutiert, wie beispielsweise die Möglichkeit für Handwerksmeister, ein Hochschulstudium zu beginnen, oder der Wechsel von Ba-chelor-Studierenden in eine berufliche Ausbildung.  Landtagspräsidentin Ilse Aigner, MdL sprach zuversichtlich von neuen Weichenstellungen, aber auch einer gemeinsamen Kraftanstrengung, die den Wirtschaftsstandort Bayern erwartet: „Die deutsche Wirtschaft braucht klare Verhältnisse. Nur das schafft Planungssicherheit für Unternehmen und Verbraucher. Die bundespolitischen Umbrüche bieten die Chance für einen Neuaufbruch und vor allem mehr Stabilität für Gesellschaft und Wirtschaft".

Technologie am Puls der Zeit: VDE Bayern Awards 2024 in der Kategorie Wissenschaft

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Auch 2024 wurden beim VDE Bayern Award innovative Ansätze für aktuelle techno-logische Herausforderungen präsentiert. Ausgezeichnet wurde beispielsweise eine Bachelorarbeit, in der ein Inselnetz aus zwei Wasserkraftwerken und einem Batteriespeicher daraufhin untersucht wurde, wie die Anlage sich bei Kurzschlüssen verhält und ob die Schutzfunktionen des Netzes erhalten bleiben. 
Eine mehrfach auf internationalen Konferenzen präsentierte Masterarbeit setzte sich damit auseinander, welcher faseroptische Sensor an Hochleistungsanlagen eine möglichst präzise Temperaturmessung  erlaubt. Der entwickelte Glasfasersensor, der mit dem Seltenerd-Metall Erbium dotiert ist, bildet die Grundlage für künftige Anwendungen in der Brennstoffzellenüberwachung. 
Aber auch die Verbindung von Künstlicher Intelligenz und drahtloser Kommunikation, die effizientere Gestaltung von Netzwerken durch rekonfigurierbare, optische Technologien oder durch Licht gesteuerte Nanopartikel, die Medikamente verabreichen oder Pipelines überwachen können, zählen zu den ausgezeichneten Innovationen.

Die Zukunft am Start: VDE Bayern Award 2024 für Schulen und StartUps

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Jonas Kron / VDE

Der VDE Bayern Award nimmt nicht nur die Wissenschaft in den Fokus, sondern auch Schülerinnen und Schüler, denn der Nachwuchs wird dringend gebraucht. Das Engagement von Schulen für MINT-Fächer (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik) wird ausgezeichnet, um bestehende Erfolge hervorzuheben und gleichzeitig andere Schulen zu motivieren, ebenfalls in die Zukunft zu investieren. 
2024 ging der Award an Staatliche  Realschule Simbach am Inn, die bereits seit dem Schuljahr 2010/11 als MINT-freundliche Schule ausgezeichnet ist. Informatik ist für alle Schülerinnen und Schüler Pflicht, und Wahlfächer wie Lego-Robotik oder Bühnentechnik vermitteln technisches Verständnis und Teamarbeit gleichermaßen. Der Europäische Computer-Führerschein (ECDL) erleichtert den Einstieg in technische und kaufmännische Berufe. 
Die zweite Auszeichnung ging an das Gymnasium Veitshöchheim, wo die MINT-Förderung ebenfalls schon lange einen hohen Stellenwert einnimmt. Zudem beteiligt sich das Gymnasium am Projekt „Digitale Schule der Zukunft“, und alle Schülerinnen und Schüler bis zur 11. Jahrgangsstufe nehmen regelmäßig am Wettbewerb "Informatik-Biber" teil. Den Superpreis im Wettbewerb "Experimente antworten" haben bereits mehrere Teams gewonnen. In der MINT AG für Mädchen werden Schülerinnen für technische und naturwissenschaftliche Themen gezielt angesprochen.
In der Kategorie StartUps durfte sich Dr. Robert R. Richter, Gründer der WERK1.Bayern GmbH in München, über einen VDE Bayern Award freuen. Durch sei-ne Arbeit und seine führende Rolle in der Startup-Förderung hat er die Gründerszene in Bayern, insbesondere in der Elektrotechnik und Informationstechnik, nachhaltig geprägt.

Preisträgerbroschüre lesen

VDE Bayern Award - Preisträgerinnen und Preisträger 2024

Kategorie Wissenschaft

Tobias Eckert, B.Eng.

Hochschule Landshut

Hochschule Landshut

Flexible Ladestationen

Ladestationen für Elektrofahrzeuge sollen künftig Bordnetze mit unterschiedlichen Spannungen bedienen können und zugleich bidirektionales Laden ermöglichen.
Der von Tobias Eckert, B.Eng., entwickelte dreiphasige CLLC-Wandler erfüllt genau diese Anforderungen und stellt eine zukunftsweisende Lösung dar. Damit leistet er einen wertvollen Beitrag zur Stärkung der Elektromobilität. Eine absolut preiswürdige Bachelorarbeit, so das Urteil der Jury.

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Michael Schwarz, B.Eng.

Hochschule München

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Hochschule München

Zuverlässige Notstromversorgung

Bei Störungen im Stromnetz soll kritische Infrastruktur trotzdem kontinuierlich weiter mit Strom versorgt werden. Durch Simulationen analysiert Michael Schwarz, B.Eng., wie sich zwei Wasserkraftwerke und ein Batteriespeicher in einem Inselnetz unter verschiedenen Betriebszuständen verhalten. Damit leistet er einen wertvollen Beitrag zur Entwicklung zuverlässiger Notversorgungssysteme. Für seine anspruchsvolle Bachelorarbeit erhält er den VDE Bayern Award 2024.

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Marie Oesten, M.Sc.

Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg

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Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg

Glasfasersensor für Brennstoffzellen

Radarbasierte Sensorik ist ein innovatives Verfahren zur Messung von Vitalparametern - damit können Patienten berührungslos überwacht werden. Auf Basis dieser Technik entwickelt Marie Oesten, M.Sc., in ihrer Masterarbeit eine neuartige, kontaktlose Messmethode zur Erfassung von Pulswellen und Herztönen. Dazu arbeitet sie interdisziplinär mit Palliativmedizinern und Hochfrequenztechnikern. Ihre außerordentliche Leistung würdigt die Jury mit dem VDE Bayern Award 2024.

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Katharina Rostan, M.Sc.

Technische Hochschule Nürnberg

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Technische Hochschule Nürnberg

Glasfasersensor für Brennstoffzellen

In der Temperaturüberwachung von Hochleistungsanlagen, etwa Brennstoffzellen, spielen faseroptische Sensoren eine wichtige Rolle. Katharina Rostan, M.Sc., entwickelt in ihrer preiswürdigen Masterarbeit einen Glasfasersensor mit Erbium-Dotierung, der extrem präzise Temperaturen messen kann. Dank ihrer Forschung wird es möglich, die temperaturabhängige Fluoreszenzlebensdauer von Erbium-Fasern zu charakterisieren und deren Eignung als Sensor zu evaluieren.

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Florian Strasser, M.Sc.

Technische Universität München

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Technische Universität München

KI für den Mobilfunk

Für stabile, effiziente Funkverbindungen, auch für Mobilfunk und WLAN, sind präzise Kanalmodelle erforderlich. Deshalb passt Florian Strasser, M.Sc., die Methode der Diffusion Models an die Anforderungen der Nachrichtentechnik an. Diese generativen KI-Modelle können mit dem von ihm entwickelten, äußerst leistungsfähigen Kanalschätzer nun auch in der drahtlosen Kommunikation eingesetzt werden. Eine absolut preiswürdige Masterarbeit, so die Jury.
 

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Teena tom Dieck, M.Sc.

Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg

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Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg

Nanopartikel zur Kommunikation

Die molekulare Kommunikation überträgt auf kleinster Ebene Informationen nach dem Vorbild biologischer Prozesse. Auf diesem innovativen Forschungsgebiet konzipiert Teena tom Dieck, M.Sc., in ihrer ausgezeichneten Masterarbeit komplexe Nanopartikel, die durch Licht gesteuert chemische Substanzen freisetzen. Ihre Forschung liefert wertvolle Erkenntnisse für Anwendungen in der Medizin und in der industriellen Verfahrenstechnik. 

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Dr.-Ing. Maximilian Lübke

Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg

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Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg

Neue Mobilfunkgeneration

Für die nächste Mobilfunkgeneration 6G wird eine neuartige Kombination von funkbasierten Kommunikations- und Radartechniken (JCAS) eine Schlüsselrolle spielen. Dr.-Ing. Maximilian Lübke untersucht in seiner ausgezeichneten Dissertation die physikalische Schicht solcher JCAS-Systeme. Seine Ergebnisse sind ein wichtiger Beitrag zum grundlegenden Verständnis und zur Entwicklung dieser Systeme, insbesondere für den Bereich Automotive.

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Dr.-Ing. Johannes Zerwas

Technische Universität München

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Technische Universität München

Schnelle Datenübertragung

Der Datenfluss in den weltweiten Kommunikationsnetzen steigt immer weiter, zu Tageszeiten mit Spitzenlasten ist das eine Herausforderung. Um Netzwerke effizienter zu gestalten, untersucht Dr.-Ing. Johannes Zerwas in seiner preisgekrönten Dissertation den Einsatz rekonfigurierbarer optischer Technologien. Er entwickelt eine neuartige Architektur für Rechenzentren, die eine leistungsfähige Datenübertragung garantiert und trotzdem mit handelsüblichen Geräten umsetzbar ist.

Kategorie Schule

Gymnasium Veitshöchheim

Forschen und experimentieren

Am Gymnasium Veitshöchheim wird auf die Bildung im MINT-Bereich seit jeher großen Wert gelegt: Im Fachunterricht, in zusätzlichen Kursen und Arbeitsgruppen sowie durch Kooperationen mit externen Partnern, z. B. der Universität Würzburg. Bereits mehrfach haben Teams der Schule bei Wettbewerben wie "Jugend forscht" und "Experimente antworten" hochrangige Preise gewonnen. Für die herausragende MINT-Förderung gibt es den VDE Bayern Award 2024.

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Staatliche Realschule Simbach am Inn

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Robotik und Bühnentechnik

"Gemeinsam fürs Leben lernen" - dieses Leitbild gilt an der Staatlichen Realschule Simbach am Inn auch und besonders im MINT-Unterricht und in der MINT-Förderung. IT-Unterricht gehört für alle zum Pflichtprogramm, außerdem können alle Schülerinnen und Schüler den Europäische Computer-Führerschein (ECDL) erwerben. Es gibt das Wahlfach Lego-Robotik und eine Arbeitsgruppe für die Bühnentechnik bei Schulveranstaltungen. Das Urteil der Jury: eindeutig preiswürdig.

Kategorie StartUp

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Robert R. Richter

WERK1.Bayern GmbH

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WERK1.Bayern GmbH

Knotenpunkt für StartUps

Durch seine innovative Arbeit in der StartUp-Förderung prägt Dr. Robert R. Richter die Gründerszene in Bayern nachhaltig, insbesondere in der Elektrotechnik und Informationstechnik. Als CEO hat er das Gründerzentrum WERK1 zu einem Knotenpunkt für die StartUp-Welt gemacht. Mit seinem herausragenden Engagement verhilft er jungen Unternehmerinnen und Unternehmern zum Erfolg. Dafür verleiht ihm die Jury den VDE Bayern Award 2024.

Dr. Wilhelmy VDE Preis

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Dr.-Ing. Liana Khamidullina

Technische Universität Ilmenau

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Technische Universität Ilmenau

Schnelle Datenverarbeitung

Viele digitale Anwendungen arbeiten heute mit riesigen Datensätzen, etwa im Mobilfunk oder in der medizinischen Bildgebung. Dr.-Ing. Liana Khamidullina entwickelt in ihrer preisgekrönten Dissertation zwei neuartige Methoden zur Verarbeitung komplexer, mehrdimensionaler Datensätze. Mit ihren effizienten Algorithmen können solche Datensätze schneller verarbeitet und kompakter dargestellt werden - ein bedeutender Fortschritt für künftige Technologien.

Dr.-Ing. Julia Katharina Rosenberger

Universität Duisburg-Essen

Universität Duisburg-Essen

Datenfluss in der Werkshalle

In der hoch digitalisierten Industrie ist eine effiziente Datenübertragung elementar - sonst steht schnell die gesamte Produktion. Deshalb optimiert Dr.-Ing. Julia Katharina Rosenberger in ihrer ausgezeichneten Dissertation industrielle Datenflüsse. Sie verbessert die Verarbeitung großer Datenmengen, setzt dabei Edge Computing und Multi-Agenten-Systeme ein und nutzt konsequent vorhandene Ressourcen. So kommt ihre innovative Lösung ohne teure Hardware oder Cloud-Lösungen aus. 

Impressionen VDE Bayern Abend 2024

Wir danken unseren Partnern 2024!